Fundarchiv

Ab 1842 wurde Rastatt zur Bundesfeste ausgebaut. In diesem Rahmen errichtete man 1848 – 1854 auch ein Garnisonslazarett. Damit das Gebäude möglichen Angriffen standhalten konnte, wurde es mit massiven Tonnengewölben ausgestattet; der hölzerne Dachstuhl konnte im Kriegsfall abgebaut werden, um die Brandgefahr zu verringern.

Das Lazarettgebäude blieb auch nach der Auflösung der Bundesfestung 1890 bestehen und wurde in der Folgezeit zu verschiedenen Zwecken genutzt.

Im Ersten Weltkrieg diente es als Reservelazarett; in den 1920er Jahren waren hier zwei Polizeihundertschaften stationiert.

1934 wurde die staatliche Pflegeanstalt Rastatt unter der Leitung von Dr. Arthur Schreck eingerichtet, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht wurden. 1939 wurden die Patienten kriegsbedingt nach Zwiefalten evakuiert, wo schließlich etwa 450 von ihnen der nationalsozialistischen Aktion T4 (Euthanasie) zum Opfer fielen. An sie erinnern zwei Gedenktafeln an der ehemaligen Eingangstür der Pflegeanstalt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er Jahre diente das Gebäude immer wieder als temporäre Unterkunft für Heimatvertriebene und Flüchtlinge.

1999 zog das Zentrale Fundarchiv des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in das ehemalige Festungslazarett ein. Die meisten Räume dienen nun als Magazin für landeseigene archäologische Funde aus ganz Baden-Württemberg.

Literaturhinweise:
F. Peschke, Schreck´s Anstalt (Rastatt 1992)
R. Wollenschneider – M. Feik, Bundesfestung Rastatt (Rastatt 2004)

Am Bahnhof Rastatt halten sowohl aus Karlsruhe, als auch aus Freiburg kommend, nur die RE-Züge der DB oder die S-Bahnlinien der KVV-Stadtbahn.

Ab dem Bahnhof kann das Zentrale Fundarchiv über die Buslinien 222 bis zur Haltestelle "Realschule"  oder 241 bis zur Haltestelle „Niederbühler Tor“ oder über einen 20-minütigen Fußweg vom Bahnhof erreicht werden.

Für den Fußweg vom Bahnhof zum Zentralen Fundarchiv sind etwa 15–20 Minuten einzukalkulieren.

Den Bahnhof durch den hinteren Ausgang verlassen und nach rechts in die Rauentaler Straße abbiegen und dem Straßenverlauf folgen. Die Bahnunterführung durchqueren und nach ca. 200m nach links auf den Ludwigring abbiegen und die Brücke überqueren. Nach der Brücke geradeaus der Karlstraße knapp 1 km folgen. Schließlich nach links in den Leopoldplatz einbiegen. Auf der linken Straßenseite befindet sich der Zugang zum Hof des Zentralen Fundarchivs.

Aus Richtung Karlsruhe:

Sie nehmen die Autobahn A5, Ausfahrt 49, Rastatt Nord. Nach der Ausfahrt rechts abbiegen. Gleich danach auf der B 462 links einordnen und Richtung RA-Niederbühl abbiegen. Am Kreisverkehr die zweite Ausfahrt Richtung RA-Niederbühl nehmen. Dem Straßenverlauf folgen. Nach dem Ortsschild „Stadtteil Niederbühl“ und dem Überqueren einer Flussbrücke an der Vorfahrtsstraße rechts nach Rastatt abbiegen. Nach der Bahnunterführung an der ersten Ampel links in die Militärstraße einbiegen. Am Ende der Militärstraße rechts in den Leopoldplatz einbiegen. Auf der rechten Straßenseite befindet sich die Einfahrt in den Hof des Zentralen Fundarchivs.

Aus Richtung Freiburg:

Sie nehmen die Autobahn A5, Ausfahrt 50, Rastatt Süd. Nach der Ausfahrt rechts abbiegen in Richtung Rastatt. Dem Straßenverlauf folgen. Gut 200m nach der Bahnunterführung nach rechts auf den Südring abbiegen. An der nächsten Kreuzung links in die Friedrich-Ebert-Straße abbiegen. Nach ca. 500m nach rechts auf den Leopoldplatz einbiegen. Hinter der nächsten Kreuzung befindet sich auf der linken Straßenseite die Zufahrt zum Hof des Zentralen Fundarchivs.